Page 11 - Magendarmliga Schweiz
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Falls die bisher genannten Substanzen nur ungenügend wirken, stehen spezielle neuere Therapeutika zur Verfügung: Bei Erwachsenen mit einer chronischen Obstipation, bei denen die bisherige Therapie mit diätetischen Massnahmen und Laxantien nicht ausreichend wirksam ist, kann auch der sogenannte Serotoninrezeptoragonist Resolor® (Prucaloprid) verschrieben werden. Für den obstipationsbetonten Reizdarm (IBS-C) ist der Guanylat- Cyclase-C-Rezeptoragonist Constella® (Linaclotid) zugelassen.
Da Verstopfung eine Volkskrankheit ist, gibt es eine Vielzahl von Natur- mitteln, Kräutern, Tees etc. Nur die wenigsten wurden in Studien sauber untersucht. Ein Produkt aus tibetanischen Kräutern (Padma Lax®) ist eines der wenigen Produkte, die auch in kontrollierten Studien eine eindeutige Wirkung bei chronischer Verstopfung gezeigt haben und auch pharma- kologisch toxisch korrekt geprüft ist.
Sind Abführmittel (Laxantien) gefährlich?
Abführmittel sind in normaler Dosierung ungefährlich. Selbstverständ- lich sollten aber Unverträglichkeiten und anderweitige Erkrankungen bei der Einnahme und Verschreibung berücksichtigt werden.
Auch langjähriger Einnahme von Abführmitteln hat keine schädliche Wir- kung: der Darm «gewöhnt» sich meist nicht daran, das heisst, er wird dadurch nicht noch schlechter. Allerdings kommt es selten zu einer ver- minderten Wirksamkeit oder gar einem Wirkverlust. Hier kann ein Subs- tanzklassenwechsel erfolgreich sein. Abführmittel führen nicht zu Krebs- erkrankungen oder Polypen.
Bei übermässiger Einnahme von Abführmittel kann es zu Störungen im Mineralsalzhaushalt im Blut kommen. Das kann zum Beispiel Herzrhyth- musstörungen auslösen.
Wenn man andere Medikamente einnehmen muss, sollte man den Arzt kontaktieren ehe man neu ein Abführmittel einsetzt, damit er prüfen kann ob sich die Medikamente untereinander vertragen.




























































































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